OLG Oldenburg – Az.: 2 Ss (OWi) 230/20 – Beschluss vom 08.10.2020
Die Rechtsbeschwerde der Betroffenen gegen das Urteil des Amtsgerichts Lingen vom 1.7.2020 wird auf ihre Kosten als offensichtlich unbegründet verworfen.
Gründe
Das Amtsgericht hat die Betroffene wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts (115 km/h statt erlaubter 70 km/h) zu einer Geldbuße von 160 € und einem einmonatigen Fahrverbot verurteilt.
Die Überprüfung des Urteils lässt aus den von der Generalstaatsanwaltschaft dargelegten Erwägungen keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Betroffenen erkennen.
Der Senat ergänzt:
a) Er hat bereits entschieden, dass er dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs des Saarlandes vom 5.7.2019 nicht folgt:
Senat, Beschluss vom 9.9.2019 (2 Ss (OWi) 233/19, Nds. Rechtspflege 2019, 399)
(ebenso:
OLG Köln, Beschluss vom 28.9.2019, 1 RBs 339/19, juris;
KG, Beschluss v. 2.10.2019, 3 Ws(B) 296/19-162 Ss 122/19, juris;
OLG Karlsruhe, Beschluss vom 6.11.2019, 2 Rb 35 Ss 808/19, juris;
OLG Hamm, Beschluss vom 25.11.2019, 3RBs 307/19, juris;
BayObLG, Beschluss vom 9.12.2019, 202 ObOWi 1955/19, juris;
Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschluss vom 20.12.2019, II OLG 65/19, juris;
Brandenburgisches Oberlandesgericht, Beschluss vom 2.1.2020, (1 Z) 53 Ss-OWi 660/19 (380/19) juris;
OLG Zweibrücken, Beschluss v. 11.2.2020, 1 OWi 2 SsBs 122/19, juris;
OLG Düsseldorf, Beschluss vom 10.3.2020, IV-2 RBs 30/20, juris;
Hans. OLG Bremen, Beschluss vom 6.4.2020, 1 SsRs 10/20, juris;
Thüringer Oberlandesgericht, Beschluss vom 23.9.2020, 171 SsRs 195/19, juris).
Hierauf und ergänzend auf die das Urteil des Verfassungsgerichtshofs ebenfalls ablehnenden Ausführungen von Peuker, NZV 2019, 443 wird verwiesen.
b) Zwar hätte angesichts des Alters der Betroffenen zum Zeitpunkt des Verstoßes der Jugendrichter entscheiden müssen. Allerdings ist die unzutreffende Annahme der Zuständigkeit durch das allgemeine Gericht nur auf Rüge zu prüfen (BGHSt 18,79 ff; BGH, NStZ 2013, 186). Eine solche Rüge ist nicht erhoben worden.
c) Die Gegenerklärung gibt keinen Anlass zu einer abweichenden Beurteilung:
Soweit die Betroffene hierin auf die vom Land Baden-Württemberg aufgeworfene und in der Presse aufgegriffene Frage einer Nichtigkeit auch der Straßenverkehrsordnung vom 6.3.2013 hinweist, teilt der Senat die Bedenken, dass die Straßenverkehrsordnung vom 6.3.2013 das Zitiergebot verletzt, nicht:
Durch die in der Eingangsformel erfolgte Nennung verschiedener Buchstaben von § 6 […]